So beschreibt das elektronische Informationssystem über neue religiöse und ideologische Gemeinschaften, Psychogruppen und Esoterik in Deutschland „Religio“ die Darbysten
„Die Darbysten sind eine freikirchliche Bewegung auf der Grundlage der Anglikanischen Kirche. In der Literatur werden die Darbysten auch als Brüderbewegung, die aber nicht mit der Brüdergemeine verwechsel werden darf, bezeichnet.
Die Gruppe wird in der Regel „Brüder/Brethren“ genannt, weil sie jeden Namen, der sie von anderen Christen trennen würde, ablehnen (siehe Matthäus 23,8; 1.Korinther 1,10-13) sie sind ursprünglich eine separatistische Bewegung der anglikanischen Kirche, die sich in den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts an mehreren Orten Irlands, besonders in Plymouth zusammenfanden. Die bedeutendste Persönlichkeit war John Nelson Darby (1800 – 1882), ein anglikanischer Geistlicher, der 1828 die religiös erstarrte anglikanische Kirche verlassen hatte. Er ist aber nicht der Begründer dieser antidenominationellen Sekte, die jedes Kirchentum ablehnt. Aus diesem Grunde ist es konfessionskundlich nicht korrekt, von „Darbyisten“ oder „Darbysmus“ zu sprechen. In der Konfessionskunde wird in der Regel die Selbstbezeichnung „Brethren“ verwendet. Das Religiolexikon folgt in seiner Ansetzung des Begriffes Darbysten der Gemeinsamen Normdatei (GND) der Deutschen Bibliothek und setzt alle anderen Bezeichnungen als Verweise an.
Der Grundgedanke der Lehre ist die Ablehnung jedes Kirchentums. Wahre Gläubige gibt es in allen Denominationen. Aus ihnen setzt sich auch die unsichtbare „geistige Kirche“ zusammen. Diese bedarf aber nach den Brethren keiner äußeren Organisation. Darum wollen die „Brüder“ nichts weiter, als die nahe bevorstehende Wiederkehr des Herrn erwarten, sich gemeinsam erbauen und das Abendmahl feiern.
Die Sekte wurde hauptsächlich durch Darby auf ungezählten Reisen in Europa und Nordamerika verbreitet. Heute finden wir sie hauptsächlich außer in England besonders in der Westschweiz und in Amerika. Die Sekte ist zahlenmäßig nicht sehr groß, eine genaue Statistik liegt RELIGIO nicht vor. Wikipedia geht von etwa 40 000 bis 45 000 Anhängern in Deutschland aus.“
Anmerkung von SEELNOTHILFE: Bitte beachten Sie unter dem Menüpunkt „Sekte oder nicht?“ unseren Standpunkt zum Gebrauch des Begriffes Sekte.
So beschreiben andere Quellen diese Gruppierung
Innerhalb des Spektrums christlicher Frömmigkeitsstile dürfen die Christlichen Versammlungen wohl als die konservativsten bezeichnet werden. Sie praktizieren innerhalb der Versammlungen die räumliche getrennte Sitzordnung von Männern und Frauen und achten auch sonst auf ein geschlechtlich spezifiziertes Auftreten und Verhalten etwa in bezug auf ihre Kleidung und Frisur.
Die Mitglieder der Christlichen Versammlungen fühlen sich nach eigenen Worten mit “allen wiedergeborenen Christen verbunden”, bezeichnen sich selbst als “bibelorientiert” und leiten aus der Bibel einen Missionsauftrag ab, den sie in Form eines Informationsund Büchertisches umsetzen, an dem sie gelegentlich in der Oldenburger Innenstadt anzutreffen sind. (Strukturen der Christlichen Versammlungen (Darbysten) – am Beispiel von Oldenburg. www.scharfschwerdtstrasse43.de)
Ich suche immer mal wieder Informationen über die Lebensform, in der ich groß geworden bin: die Christliche Versammlung. Diese Beschreibung hier ist so richtig. Meine ganze große Familie gehört noch überzeugt dazu – ich seit meinem 18. Geburtstag nicht mehr. Und meine Kinder sind heute so froh und auch stolz auf mich, dass ich es geschafft habe, mich aus diesem Gefängnis und dieser engen und belastenden Frömmigkeit zu befreien. Sie mussten nicht wie ihre Cousinen und Cousins aufwachsen. Vielen Dank für diese gute Zusammenfassung. (Aussteiger, anonym)